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10.05.2016, 18:31 Uhr | Foto: privat
Stadtentwicklung in Wildeshausen
Im Westen viel Neues – CDU fordert Industriegebiet
Bericht aus der NWZ Kreiszeitung vom 10. Mai 2016 /Autor: Jasper Rittner

WILDESHAUSENDas Industriegebiet Wildeshausen-West hat eine lange Geschichte. Allerdings besteht die bislang nur aus einem Vorwort. Denn passiert ist bisher nichts. Dabei gab es seit 2003 bereits vier Anläufe. Den fünften startet jetzt die CDU-Fraktion. Und sie hofft, dass nun bald das erste Kapitel in Sachen Ansiedlung geschrieben werden kann.

Denn es gibt eine neue Ausgangslage. Einer der Grundstücksbesitzer des Areals nahe der Autobahnanschlussstelle Wildeshausen -West ist der Tiefbauunternehmer Karsten Scheele. Er hat dort vor einigen Jahren den Campingplatz gekauft. Dieser wird nun in den nächsten Wochen geschlossen. „Die Kündigungen sind schon seit Monaten raus. Nun erfolgt der Rückbau des Platzes“, betonte Scheele beim Ortstermin mit der CDU. Ausländische Arbeiter hätten auf dem Areal nicht gelebt, die Parzellen waren zumeist an sehr langjährige Camper vermietet.

Scheele will nun möglichst zeitnah mit dem Sandabbau in dem Bereich beginnen. Bereits in den 1970er Jahren wurde in der Nähe Sand abgebaut.

Ortstermin am Rande des Campingplatzes Steinloge: (v.l.) Günter Lübke, Karl-Heinz Bley, Bernhard Block, Karsten und Henrik, Christa Plate, Wolfgang Sasse.

Damit wären die Voraussetzungen für eine anschließende Gewerbeansiedlung gegeben meint die CDU. „Wenn wir jetzt mit den Planungen einsteigen, dann können wir hier an einer idealen Stelle Unternehmen ansiedeln“, sagt Wolfgang Sasse. Das könne auch in Abschnitten passieren. Zunächst sind rund 20 Hektar angedacht. Doch weitere Flächen (auch städtische) wären vorhanden.

Sasse hat auch den Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Bley mit ins Boot geholt. Bley sieht gute Chancen auf Fördergelder von der N-Bank. Bis zu 50 Prozent wären wohl realistisch.

Gemeinsam mit den CDU-Ratsmitgliedern Günter LübkeBernhard Block und Christa Plateunternahmen Scheele, Bley und Sasse einen „Blick ins Gelände“. Ihr Fazit: Die Anbindung an die Autobahn sei ideal. Wildeshausen würde nicht durch Verkehr belastet. Durch den vorgeschalteten Sandabbau könnten Höhenunterschiede ausgeglichen und das Gelände in bebauungsfähigem Zustand übergeben werden. Zudem brauche die Stadt dringend Flächen für Unternehmen. „Viele Jahre wurde auf interkommunale Gebiete gesetzt. Aber da passiert nichts“, kritisiert Sasse.

Deshalb solle nun ein externer Projektentwickler beauftragt werden. Der soll das Gelände beplanen und vermarkten. Nach Meinung von Sasse gibt es allein unter Wildeshauser Unternehmen einen erheblichen Bedarf. Firmen wie Grashorn, Kreienborg oder Nordmann könne man an der Autobahn Entwicklungspotenzial bieten. Gleichzeitig wäre der Standort an der A 1 auch für auswärtige Investoren interessant.

„Wir sollten noch in dieser Wahlperiode einen Anfang machen“, fordert Sasse. Schließlich braucht die Stadt dringend weitere Gewerbesteuerzahler.